Beim Treiber-Management kann man problemlos in das totale Chaos abdriften. Damit das nicht passiert, möchte ich hier einen klitzekleinen Leitfaden vorstellen und mich dabei auf die wesentlichen Punkte beschränken.
Das wichtigste bei dem Ganzen ist: Struktur!
Das Gerätetreiber-Management im SCCM 2012, ganz gleich in welcher Version, setzt ein sauberes Arbeiten voraus. Im groben besteht das Treiber-Management aus 4 Schritten.
- Auffinden und herunterladen der Gerätetreiber
- Treiber exportieren und Aufbau einer geordneten Treiber-Quell-Struktur
- Import der Treiber, Einordnung in Kategorien und erzeugen der Treiber-Pakete
- Einbau der neuen Treiberpakete in die Tasksequenzen
Schritt 1 – Auffinden und herunterladen der Gerätetreiber
Die Gerätetreiber können, heutzutage natürlich, bei den jeweiligen Geräteherstellern herunter geladen werden.
Für HP Geräte ist hier der HP SoftPaq Download Manager zu finden: http://h20331.www2.hp.com/Hpsub/cache/509658-0-0-225-121.html
Für Lenovo Systeme sollte der Update Receiver eingesetzt werden. Aktuell in der Version 5.0: http://support.lenovo.com/en_US/detail.page?LegacyDocID=tvan-admin
Für Dell Geräte bietet sich die Verwendung der CAB Bibliothek an: http://en.community.dell.com/techcenter/enterprise-client/w/wiki/2065.dell-driver-cab-files-for-enterprise-client-os-deployment.aspx
Die CAB Files können unter Windows mit dem Expand-Befehl extrahiert werden. Hier ein Beispiel wie das aussehen könnte:
Schritt 2 – Treiber exportieren und Aufbau einer geordneten Treiber-Quell-Struktur
Direkt auf dem Standortserver oder alternativ auf einem File-Server wird die Treiber-Quell-Struktur aufgebaut. Dabei hat sich das folgende Modell bewährt:
\\SCCM\SCCM_Sources$\OSD\DriverSource\“Betriebssystem“\“Hersteller“\“Modell“
Einige Beispiele:
\\SCCM\SCCM_Sources$\OSD\DriverSource\Windows7x64
\\SCCM\SCCM_Sources$\OSD\DriverSource\Windows7x64\Lenovo
\\SCCM\SCCM_Sources$\OSD\DriverSource\Windows7x64\Lenovo\Thinkpadx220
\\SCCM\SCCM_Sources$\OSD\DriverSource\Windows7x64\Lenovo\Thinkpadx230
\\SCCM\SCCM_Sources$\OSD\DriverSource\Windows7x64\Dell
\\SCCM\SCCM_Sources$\OSD\DriverSource\Windows7x64\Dell\Optiplex780
\\SCCM\SCCM_Sources$\OSD\DriverSource\Windows7x64\Dell\Optiplex990
Die Dateien müssen extrahiert und in die korrekten Ordner kopiert werden.
Eine gute Idee ist es, die entpackten Treiber zu entmisten. Man sollte einfach darauf achten, dass im WIndows7x32 Ordner keine Windows Vista oder Windows XP Treiber landen.
Am Beispiel der Dell Optiplex 780 Windows 7€ x86 Gerätetreiber sieht das dann beispielsweise so aus:
Schritt 3 – Import der Treiber, Einordnung in Kategorien und erzeugen der Treiber-Pakete
Hier das Prozedere an den schon vorab erwähnten DELL Optiplex Treibern.
Unter Softwarebibliothek|Übersicht|Betriebssysteme|Treiber, findet man den Befehl „Treiber importieren“.
Quellordner in diesem Fall:
\\SCCM\SCCM_Sources$\OSD\DriverSource\Windows7x86\Dell\Optiplex780
Wichtig auch in diesem Fall, Auswahl der Option: „Treiber importieren und eine neue Kategorie zu vorhandenen Kategorien hinzufügen“.
Die folgenden Einstellungen im Treiberimport-Assistent hat sich bewährt:
Den zu importierenden Gerätetreibern muss anschließend mindestens eine Kategorie zugewiesen werden. Falls nötig, kann man an dieser Stelle die Kategorien auch direkt erzeugen:
Im nächsten Schritt wird direkt das Paket erzeugt. Dazu wird ein neuer Ordner benötigt. Eine für mich bewährte Methode ist das erzeugen einer identischen Ordnerunterstruktur ab der Ebene Driver Source, wo ich einen neuen Ordner Namens DriverPackages erstelle und darunter identische Ordner, wie vorher im Ordner DriverSource, anlege.
Der Importvorgang kann dann eine Weile dauern.
In der Unterordnerstruktur von DriverPackages wird dann der Paketinhalt aufgebaut. Analog zum Screenshot der Source Ordnerstruktur, hier der Screenshot der Paketstruktur:
Das Treiberpaket ist dann im SCCM unter Softwarebibliothek|Übersicht|Betriebssysteme|Treiberpakete zu finden und kann nun weiter verwendet werden.
Schritt 4 – Einbau der neuen Treiberpakete in die Tasksequenzen
In den Tasksequenzen lassen sich die Gerätetreiber-Pakete anwenden. Hier ist es sinnvoll mit Bedingungen zu arbeiten und für jedes Treiberpaket eine eigene WMI-Abfrageeigenschaft anzugeben. Im Falle meines Dell Beispiels kann eine WMI Abfrage so aussehen: SELECT * FROM Win32_ComputerSystem WHERE Model = „Optiplex 780“
Ich wünsche viel Erfolg beim Nachbauen.
Ich habe mich von einem englischen Artikel inspirieren lassen, ihn für meine Bedürfnisse abgeändert, in Teilen aktualisiert und ihn mit deutschen SCCM 2012 R2 Screenshots versehen.
Originalartikel: http://www.deploymentresearch.com/Research/tabid/62/EntryId/69/The-Drivers-Saga-continues-How-to-Master-Drivers-in-ConfigMgr-2012.aspx
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